Hinter den Kulissen (September 2015)

11-Joachimbauer-ChristophLiebe Töginger!

Die Ferien gehen zu Ende und auch im Stadtrat kehrt wieder die Betriebsamkeit des kommunalpolitischen Alltags zurück. In der vergangenen Woche standen die ersten Sitzungen des Bau- und Hauptausschusses an und am 24.09. findet die nächste Sitzung des gesamten Stadtrats statt.Der Sommer hat uns zahlreiche schöne und überheiße Tage geschenkt, was nicht zuletzt den Einnahmen im Haushalt ein erfreuliches Plus beschert hat. Wichtiger als die Finanzlage ist aber doch, dass sich die Menschen in unserem schönen Bad wohl fühlen und nicht nur unsere Töginger die herrliche Anlage nutzen, sondern auch viele Besucher aus der Umgebung.Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass wir mit unserem Schwimmbad in der näheren Umgebung wirklich glänzen können. Wir sollten unser Augenmerk darauf richten, dass dies so bleibt und vor allem, dass wir auch in anderen Bereichen unsere Vorteile bewusst ausspielen. Falsch wäre es, sich auf das zu versteifen, was in Töging weniger Aussicht auf Erfolg hat. Wie unser Bürgermeister zutreffend in seinem Beitrag im aktuellen Stadtblattl ausführt, macht es beispielsweise keinen Sinn, Töging auf den Weg zur „Einkaufsstadt“ bringen zu wollen. Angesichts der naheliegenden Zentren Altötting/Neuötting und Mühldorf wird in Töging auf lange Sicht die Versorgung mit dem täglichen Bedarf vorrangig das Einkaufsangebot in unserer Stadt prägen. Das heißt aber nicht, dass nicht gerade in „Nischen“ durchaus Potenzial für Gewerbe in Töging zu finden sein wird. Die Bemühungen des Werberings und der entsprechenden Arbeitsgruppen sind mehr als zu begrüßen, die „Leerstände“ in unserem Stadtbild verschwinden zu lassen. Vor allem aber sehe ich ganz große Chancen für Töging als attraktive Wohnstadt. Spätestens wenn der Anschluss der A94 nach München vollzogen sein wird, wird Töging in den unmittelbaren Einzugsbereich der Landeshauptstadt treten und die Lage zwischen zwei Landkreisen, die unser Landrat gern als „Premiumlage“ bezeichnet, sollte uns ermöglichen, unsere Standortvorteile wirklich auszuspielen. Der Begriff Wohnstadt mag in der Vergangenheit einen negativen Unterton gehabt haben, vor allem wenn man ihn im Sinne eines Abstiegs nach der Schließung der VAW versteht, als Töging eben keine Industriestadt mehr war. Noch negativer haben dies viele mit dem Zusatz verbunden wenn man Töging als Wohn- und Schlafstadt bezeichnete.

Aber: Eine Wohnstadt muss keineswegs verschlafen sein. Was könnte einer Stadt besser zu Gesicht stehen, als wenn ihre Bürger sagen können, hier wohne und lebe ich gern. Wir werden auf diesem Weg weitergehen und Schritt für Schritt Wohnraum, gleich ob für Familien oder Alleinstehende, schaffen. Die gesellschaftlichen Lebensverhältnisse haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich verändert und die Politik darf diesen Entwicklungen nicht hinterherhinken, sondern muss gestalterisch vorangehen. Wohnraum schaffen heißt in diesem Zusammenhang natürlich nicht, dass die Stadt selbst Eigentümer von Wohngebäuden sein muss. Gerade bei der Diskussion um den Verkauf von Blöcken in der Robert-Koch-Straße hat sich ein fundamentaler Unterschied der politischen Ansichten zwischen den Fraktionen gezeigt. Wer, wenn nicht private Investoren und ausgewiesene Fachleute könnten im Bereich des Wohnbaus die bestmöglichen Ergebnisse erzielen? Für die Bewohner bringt es keinen Vorteil, wenn der Eigentümer der Gebäude die Stadt selbst ist. Eine kleine Kommune wie Töging muss sich verwaltungsmäßig nicht mit Aufgaben überlasten, die von Privaten ebenso gut und besser übernommen werden können. Von „anderer“ Seite wird anscheinend den privaten Unternehmern immer noch mit Distanz und Zurückhaltung begegnet. Dies ist völlig unbegründet. Hier wie dort soll sich die Stadt eben auf das konzentrieren, was sie kann. In diesem Sinne wünsche ich uns und allen, die an der Zukunft Tögings mitarbeiten wollen, viele gute Ideen und Tatkraft. Denken wir positiv und vertrauen wir auf unsere Stärken!

Ihr

Christoph Joachimbauer

CSU-Fraktionssprecher